Donnerstag, 24. März 2011

Unikat - Bausatz - Unterschiede

Zu allererst möchte ich mich für die lieben Kommentare bedanken und meine neuen Leser begrüßen. 
Herzlich Willkommen! ♥
Es wäre lieb, wenn sich ALLE die mitlesen, eintragen würden ;)

Dazu möchte ich einen Teil von mo´s Kommentar zittieren und beantworten:

"Wachsmodell - hier kann noch korrigiert werden... ja wer macht es denn?
Und wieviel Einfluss hat der Künstler darauf?

Warum gibt es dann noch immer Modelle, die völlig verzogen sind?
Wen trifft die Schuld dafür?

Im Außenbereich (Bausatz-Käufer) heißt es dann doch immer "der Bausatz von... / die Bausätze von... sind Sch...)

Meine Erfahrung: oft klaffen Welten zwischen OOAK und Bausatz.
Wird nur nicht hinterfragt von den Käufern, und die Modellierer halten sich bedeckt...
"

Meine Antwort:

Ein Wachsmodell wird immer von einen Modelleur  fertiggestellt. Der Künstler kann selbst entscheiden in wie weit sein Original verändert wird. Angenommen die Nase bei Original war zu breit, kann der Modelleur es bei dem Wachsmodell schmaller machen. Es gibt aber auch Sachen, die man als Künstler nicht beeinflußen kann z.B. den Winkel der Glieder. Manche Sachen lassen sich technisch nicht fertigstellen. Das war z.B. der Fall bei meinem Bausätzen. 

Wachsmodell
Wachsmodell
Wachsmodell

Wachsmodell
Wachsmodell

Die Modelle sind nicht verzogen, außer sie werden irgendwo in China hergestellt und der Künstler hat keinen Einfluß auf die Herstellung. Die Kosten einer Produktion in Ausland sind wirklich enorm günstig, aber ich lasse meine Puppen hier produzieren, denn hier habe ich die Garantie, einen Ansprechspartner, der mich versteht, eine Qualität, die unseren Normen entspricht und im ernsten Fall kann man die Rückgabe fordern.

Jeder Käufer bestimmt dann selbst, ob ihn der Bausatz gefällt oder nicht. Es ist Geschmackssache. Wenn die Bausätze über irgendwelche Firmen gemacht worden sind, kann der Künstler auch recht wenig bis gar nicht zu Qualität beitragen. Nur der Künstler selbst erkennt die "Fehler" die der Modelleur gemacht hat.

 Ich bin eigentlich der Meinung, dass die Künstler oft die Schuld auf andere schieben und nicht zu ihren Puppen und Modellierkünsten stehen. Es gibt keine perfekten Leute und es gibt keine perfekten Puppen! Jedes Unikat hat irgendein Detail, was einem nicht gefällt, was man erst nachdem die Produktion beendet ist, "sichtbar" wird. "Sichtbar" natürlich für andere, denn die Frau X mag die Nase des Babies nicht und Frau Y mag nur offene Hänchen und keine Fäustchen. Der Künstler fühlt sich verunsichert und schiebt es auf die Produktion ab.
ALLERDINGS, gibt es auch Firmen, die nichts mit einem Künstler absprechen und die Puppe im schnelldurchgang produzieren und dabei "übersehen", dass z.B. die Glieder etwas zu klein oder zu groß geworden sind :) usw. 

FAZIT: 
Ein Unikat bleibt ein Unikat und ist immer hübscher, origineller als ein Nachbau. Ein paar Nachteile hat es aber, es kann nicht rebornt werden, es ist zerbrechlich und es hat ORIGINELLE "Macken" ;)

Hier ein paar Fotos von meinen Produktionen und Orignallen. Ihr dürft euch gerne zum Thema äußern ;) Auch was euch besser gefällt das Orignal oder der Nachbau.
Zuerst meine letzte Produktion - Baby Boo

Das Original

Das Original

Das Original

Das Original

Das Original

Bausatz

Bausatz

Bausatz

Bausatz

Bausatz

Bausatz
2.Produktion - Kenny
 
Das Original

 


Das Original
 


Das Original
 
Bausatz
Bausatz


Bausatz


1.Produktion - Demi
Das Original
Das Original



Das Original
Nachbau
 


Nachbau
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

Mittwoch, 23. März 2011

Die Entstehung einer Puppe

Ich wollte euch heute mal zeigen, wie so eine Babypuppe entsteht.
Die Modelliermasse nennt sich Prosculpt.
Prosculpt
 Es ist sehr wichtig, dass man im fast sterilen Umgebung modelliert, keine Wollsachen anhat (am besten T-Shirt) und dass die Hände gut gewaschen sind. Manche modellieren sogar im Einweghandschuhen, ich kann es nicht, daher wasche ich zuerst gründlich die Hände und dann benutze ich ein Stück Masse und knete es bis alle Poren rein sind. Meine Nägel sind immer kurz, denn ich kann nur mit kurzen Nägeln arbeiten.
Zum Modellieren benutze ich Dentalwerkzeug, Manikürzubehör und Modellierwerzeug. Man kann fast alles gebrauchen :)


Die Masse wird auf einen Styroporkern aufgetragen um es besser um regelmäßiger zu machen, läßt man sie durch die Nudelmaschine durchlaufen.Davor muss man sie natürlich schön durchkneten, damit sie schön geschmeidig und weich ist. Man muss nicht nur saubere, sondern auch warme und starke Händchen haben (was manchmal ein Problem ist).

Zuerst wird in Augenbereich die Masse aufgetragen. Gut aufdrücken und achten, dass keine Blsen entstehen.
Dann modelliere ich die Augen schon etwas aus (es soll eine Schlafpuppe werden).
Dann wird die Masse für die Nase aufgetragen





Die Nasenlöcher werden geformt.
Die Oberlippenmasse wird aufgetragen.
Und die Unterlippe wird angesetzt.
Die Masse wird nun miteinander "verbunden".
Die Lippen werden ausgearbeitet.
Ein paar "Babyfalten" kommen hinzu.
Jedes Detail wird nachgebessert und ausmodelliert.
Der Hinterkopg hat immer noch keine Masse drauf, denn man möchte den Kopf bedenklos drehen und halten können.
Von oben her und von allen Seiten betrachten, ob alles symetrisch gut ist. Am Besten fotografieren, da kann man die Fehler erkennen oder vor dem Spiegel.
Der Hinterkopf wird aufgetrage und der Hals.
Das Baby bekommt auch ein paar Ohren dran.
Jetzt kommt das Glätten dran...sehr mühsame Arbeit.
Jede "Delle" muss mit Hilfe von Werkzeug und Fingern und Alkohol weg!
Jede Seite muss schön glatt werden!
Eine Rille wird am Hals ende modelliert, damit der Kopf später mal am Körper befestigt werden kann.
Der fertige Kopf wird bei ca. 130°C im Backoffen  ca. 15 Min. "gebacken". Damit er keine Risse bekommt lasse ich ihn auch im Backoffen abkühlen.
Nun bekommt die Puppe etwas Farbe und wird mit dem Körper verbunden und angezogen.
Sie schlummert nun und wartet drauf zum Formenbauer zu gehen :)
Beim Formenbauer wird sie natürlich wieder auseinander gebaut. Er braucht die Einzelteile. Zuerst wird die Wachsform gebaut, sie kommt dann für ca. 4 Wochen ins galvanisches Bad. Hinterher wird die Kupferform gebaut.

Die Kupferform-Glieder
Verschlüsse

Nun können die Einzelteile aus der Form in weichen Vinyl "gezogen" werden.


Aus diesen Einzelteilen wird eine Puppe zusammengebaut.
Die Phantasie kennt keine Grenzen...

Hoffe, dass euch der Blick hinter die Kulissen der Puppenherstellung gefallen hat. Ich wünsche euch einen schönen Tag mit viel Sonnenschein. Ich muss heute ca. 20 Buchsbäumchen einpflanzen ;) Das werde ich natürlich fotografieren :D und euch den Erfolg mal zeigen ;)

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